Martin Luther
Quelle des Antisemitismus in Deutschland
Ein Beitrag von Andreas und Vivian Fischer
Bildquelle Hitler: Bundesarchiv, Bild 183-S33882 / CC-BY-SA
Menschenverachtung in Deutschland
Es ist still im Berliner Konzerthaus. Eine beklemmende Atmosphäre erfüllt den Ort. Gefühle von Hilflosigkeit und Enttäuschung breiten sich unter den Anwesenden aus. Viele Menschen sind am 23. Februar 2012 zusammengekommen, um der Opfer zu gedenken, die von Neonazis ermordet wurden. Ihr Leben wurde ausgelöscht und damit auch ihre Träume.
Vielen stehen die Tränen in den Augen. Die Stille wird durchbrochen. Es spricht ein Vater, der seinen Sohn verloren hat. Ismail Yozgat tritt hinter das Pult. Er erklärt, er erwarte keine materielle Entschädigung. Sein Wunsch ist, dass die Täter bestraft werden und dass die Straße, in der sein Sohn geboren und ermordet wurde, nach ihm benannt wird.
Nicht jeder lässt sich mit Geld kaufen. Der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen und die anschließenden massiven falschen Verdächtigungen durch deutsche Behörden können nicht mit Geld wiedergutgemacht werden.
Dann fragt unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen ihrer Rede:
Wie konnte das geschehen? Warum sind wir nicht früher aufmerksam geworden? Warum konnten wir das nicht verhindern?
[...]
Die Menschenverachtung der rechtsextremistischen Mörder ist letztlich unbegreiflich. Und doch müssen wir versuchen zu ergründen, wie und durch wen sie so geworden sind, wie sie geworden sind. Wir müssen alles tun, damit nicht auch andere junge Männer und Frauen zu solcher Menschenverachtung heranwachsen. [...]
Bundeskanzlerin Angela Merkel am 23. Februar 2012 im Berliner Konzerthaus
Wie konnte das geschehen?
Um genau diesen Fragen auf den Grund zu gehen, möchten wir mit Ihnen einen Blick auf die maßgebliche Quelle des Antisemitismus in Deutschland werfen. Antisemitismus existiert nicht erst seit der Zeit des Nationalsozialismus:
Wir schreiben das Jahr 1483. Es ist die Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit - eine Zeit der großen Veränderungen.
Kurz vor Mitternacht, am 10. November, erblickt ein Kind das Licht der Welt. Niemand ahnt, dass dieser neugeborene Junge später als finstere Lichtgestalt wie kein anderer Deutschland entscheidend verändern würde. Das Kind wird 'Martin Luder' getauft. Im Jahre 1517 beginnt der selbsternannte 'Luther' sein öffentliches Wirken. Aus seiner Bewegung entsteht die Institution der lutherischen Kirche.
Unterschiedliche Legenden wurden über das Leben und Wirken von Martin Luther verbreitet. Sie ändern nichts an der Tatsache, dass Luther durch und durch ein Hassprediger war. Seine eigenen Veröffentlichungen bestätigen das in schockierender Weise. In der gesamten deutschen religiösen Szene gab es keinen Prediger vor ihm und keinen nach ihm, der ihm darin das Wasser reichen würde.
Die Theologie seiner eigenen Art der Nächstenliebe krempelte das Gedankengut der Deutschen um. Die Deutsche Geschichte lehrt uns, was mit Luthers Glauben alles möglich wurde.